Mönch und Krieger: Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt

Lesung mit Konstantin Wecker
12.02.2016

 

 

Konstantin-Wecker

Konstantin Wecker, geboren 1947, Poet, Sänger und Komponist, engagiert sich seit Jahrzehnten für Zivilcourage, Pazifismus und Antifaschismus.

„Mönch und Krieger“ ist ein Zitat aus einem seiner Lieder. Es sind zwei Symbole, die für eine Idee stehen, die er mit dem Buch vermitteln will: dass es möglich ist, Spiritualität und politisches Engagement miteinander zu verbinden.

So ist „Mönch und Krieger“ das Buch der Dichotomien, der Vereinigung des scheinbar Unvereinbaren: Zärtlichkeit und Wut, Askese und Ekstase, Spiritualität und politische Aktion, Pazifismus und Revolution, Utopie und Politik der kleinen Schritte – in all diesen Feldern ist Weckers Antwort ein entschiedenes „Sowohl als auch“. „Gegensätzliche Kräfte sind in uns wirksam“, schreibt er. „Es kommt nun nicht darauf an, sich für einen der beiden Pole zu entscheiden – auch nicht darauf, zur Mitte zu gelangen, also „durchschnittlich“ zu werden -, vielmehr geht es darum, beide Seiten zuzulassen und zu leben.“ Und gelebt hat er sie, hat die Extreme oft bis an deren extremen Rand ausgekostet, denn „es fruchtet kein Denken ohne die Tat“ (Liedtext).

Wecker: Rumi hat wunderschöne Gedichte geschrieben. Man merkt, wie erfüllt er und andere von ihrer Liebe zu Gott sind. Da ist eine unglaubliche Kraft in der islamischen Mystik. Als ob diese Menschen permanent verliebt wären. Deswegen packen sie auch das Leben anders an. Wenn ich von einer großen Liebe erfüllt bin, lebt es sich anders, leichter. Ich denke, in der Mystik sind sich alle monotheistischen Religionen gleich.

Text aus Mönch und Krieger: „… wenn ich Gott schon nicht verstehen kann, dann kann ich doch versuchen, Gott zu sein. Nicht um Macht auszuüben, nicht um eine neue Kirche zu bauen, nicht weil ich dann glaube, ich sei der einzige, der Gott sein kann. Sondern weil ich dann spüre, dass wir es alle schon längst sind.

Nicht ein Teil der Schöpfung, sondern die Schöpfung selbst. Nicht ein Teil der Welt, sondern jeder einzelne, jedes Lebewesen, jeder Stein, jeder Gedanke, jeder Ton: die ganze Welt. „Mahabut lillah“ sagen die Sufis: „Gott ist der Empfänger und Spender der Liebe und die Liebe selbst.“

www.wecker.de

Lesung:   Freitag, 12. Februar, Beginn 19.30 Uhr, Eintritt: 25,00 Euro
Ticketreservierung bei Wahaba unter wahaba@ya-wali.de
oder Tel. 0179-696 46 54

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